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Ausgabe November 2017: Ludwigshafen/ Mannheim: zwei Städte – ein Verkehrsraum!

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
 
die Verkehre zwischen Mannheim und Ludwigshafen nehmen in den letzten Jahren kontinuierlich weiter zu. Hierzu zählt nicht nur der Individualverkehr, sondern insbesondere auch der Güterverkehr. Jeder der morgens durch unsere Stadt oder nach Mannheim pendeln darf, kennt dies aus leidlicher Erfahrung. Unser Ziel ist es pragmatische Lösungen für die rheinquerenden Verkehre zwischen Mannheim und Ludwigshafen zu finden, um die Verkehrsbelastung der beiden Innenstädte zu reduzieren. Wichtig hierbei ist zu wissen, dass die Ursache warum Sie morgens im Stau in Ludwigshafen stehen, nicht selten auch eine Baumaßnahme in Mannheim sein kann. Umgekehrt gilt dies im Übrigen auch. Ändern können wir dies nur, wenn wir die beiden Schwesterstädte als einen Verkehrsraum betrachten und diesen gemeinsam rheinübergreifend entwickeln. 
 
Zwei Schwerpunkte sind uns dabei besonders wichtig. Zum einen wollen wir die lediglich durchfahrenden Verkehre, die also weder Ziel noch Quelle in den Innenstädten von haben, betrachten und auf ihre Verlagerungsmöglichkeiten untersuchen. Diese Verkehre machen immerhin ca. 40 % des gesamten Verkehrsaufkommens aus und belasten die Erreichbarkeit der Innenstädte sowie die Lebensqualität der Menschen entlang dieser Verkehrsachsen. Zum anderen haben wir die wachsenden Güterverkehre zwischen der linken und der rechten Rheinseite im Fokus. Die Güterverkehre führen zu erheblichen Belastungen der Brücken, die immer kürzere Instandhaltungs- und Wartungsintervallen bedingen. Wir können uns gut vorstellen, zukünftig insbesondere auf alternative Transportkonzepte zu setzen. Dazu zählen Seilbahn wie Güterfähre zwischen den Industrieunternehmen beidseits des Rheins und den entsprechenden Häfen. Darüber hinaus könnten in Zusammenarbeit mit der hiesigen Wirtschaft automatisierte Verkehre, die insbesondere in Schwachlastverkehrszeiten die geringen Straßenkapazitäten besser ausnutzen, erprobt werden.
 
Wichtig ist zudem, dass wir das Verlagerungspotential durch attraktivere ÖPNV-Angebote zwischen den beiden Städten steigern. Hierzu zählt auch eine schnellere Beschaffung von neuen Stadtbahnwagen. Auch müssen Baumaßnahmen länderübergreifend besser koordiniert werden. Dazu beitragen können in Zukunft intelligente Verkehrs- und Parkleitsysteme. Insgesamt wissen wir, dass der Individualverkehr in Zukunft noch vielfältiger werden wird. Unser Ziel muss es daher sein, Mobilität zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem ÖPNV oder dem Auto zu ermöglichen und zu fördern.
 
Um diesen Prozess anzustoßen wollen wir in einem ersten Schritt nun eine interkommunale Verkehrskommission der Städte Ludwigshafen und Mannheim beantragen und einsetzen. Diese sollte aus Stadträtinnen und Stadträten sowie den für Verkehr und ÖPNV zuständigen Dezernenten bestehen. Erste Aufgabe der Kommission wäre, die Vergabe eines gemeinsamen Verkehrsentwicklungsplanes - mit dem Schwerpunkt der Lösung der innerstädtischen Verkehre zwischen Ludwigshafen und Mannheim - auf den Weg zu bringen. Dies wäre der Startschuss für eine gemeinsame, rheinübergreifende Entwicklung unseres Verkehrsraums.
 
Für die bevorstehende Adventszeit wünsche ich Ihnen einige vorweihnachtliche Momente in unserer Stadt, Zeit zur Besinnung und für Ihre Familien und Freunde. Kommen Sie gut und gesund ins neue Jahr. 
 
Herzlichst Ihr
 
Torbjörn Kartes
Vorsitzender der CDU-Stadtratsfraktion